Kirche

In Sindlhausen (Sindilinhusir) steht die frühest bekannte Christopheruskirche Deutschlands. Diese wurde vom Kleriker Sindolo, dessen Vater Ruppert (Hroadperth), Mutter Hiltrude und Lehrer Wendo errichtet und mit viel Eigentum ausgestattet, steht in der Urkunde vom 20. November 772 und vom Bischof Aribo eingeweiht und der Hauptkirche zu Freising überlassen. Die Barockisierung dürfte später erfolgt sein (sehr schöner barocker Altar). Die Kirche ist heute der hl. Margarethe (Figur ca. 80cm) geweiht. In der Kirche befindet sich noch die hl. Ursula, ein Kreuzweg und ein Votivbild.

Der heutige Bau zeigt noch mittelalterlichen Bestand, wurde im Barock aber stark verändert.

In den Freisinger Martikeln existiert eine Beschreibung der Kirche in lateinischer Sprache vom Jahr 1739, sie lautet übersetzt:

„Diese kleine renovierte Kirche besitzt einen Altar, der zu Ehren der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Margarethe geweiht ist. Gottesdienste werden hier am Weihefest gefeiert, welches auf den Sonntag vor dem Fest des hl Gallus triff. Ebenso am Festtag des Kirchenpatrons der hl Margarethe. Ebenso werden hier nach dem Weihefest gewöhnlich zwei Messen gelesen. Friedhof und Sakristei gibt es nicht. Sakrale Gegenstände sind im notwendigen Ausmaß vorhanden. Im Turm hängen zwei geweihte Glocken. Die Einkünfte dieser Kirche stehen unter der Verwaltung des Pfarrvikars und gewählten Kirchenvorstehers in Schwaben. Das Vermögen dieses Gotteshauses hat sich letzthin auf 176 Gulden 43 Kreuzer erstreckt"

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Altar

Der Barokaltar ist wahrscheinlich 1902 vom Biberger Schreiner Stefan Weigl angefertigt und vom Aiblinger Maler Ludwig Osendorfer gefasst worden. Das Altarbild (um 1900) zeigt die hl. Familie und wurde von der Kunstanstalt H. Müller angekauft. Tatsächlich wurde der Altar immer wieder – aus stilistisch durchaus berechtigten Gründen – ins 17.Jahrhundert datiert.

Es zeigen sich auch mehrere Fassungen, so daß nicht ganz klar ist, ob Osendorfer und Weigl nicht einen älteren Altar unbekannter Herkunft überarbeitet haben. In der Pfarrbeschreibung 1817 wird der Altar mit dem Bilde der hl. Margaretha beschrieben.

Zusätzlich befinden sich 2 spätgotische Figuren (um 1480) aus altem Bestand am Altar. Es handelt sich links um die hl. Margarethe mit Krone und Drachen und rechts um die hl. Ursula mit Krone, Buch und Palmzweig.
 

 

Muttergottes

An der nördlichen Seite befindet sich eine in silber getriebene, ausgezeichnete Goldschmiedearbeit, die die Muttergottes mit Jesuskind auf der Mondsichel und Wolken darstellt.

Kreuzweg

Die spätbaroken Kreuzwegbilder stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert.

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Kreuzigungsszene

An der Südseite hängt ein Bild der Kreuzigung Christi mit Maria, Johannes und Leonhard. 1702 von Balthasar Schneider gestiftet.

Bau und Renovierungen

Ein Teil der heutigen Bausubstanz dürfte aus der Gründungszeit stammen, der größte Teil jedoch aus der Gotik (1100-1500). Die Kirche besaß früher ein Gewölbe. Schon 1641 wird aber erwähnt, dass die Kirche derart baufällig und die Abtragung des Gewölbes die einzige Rettung sei. Tatsächlich stürzte das Gewölbe 1762 oder 1765 ein, danach wurde eine Flachdecke eingezogen.

  • 1903: Renovierung der Kreuzwegstationen
  • 1905: Erneuerung des Turmhelmes mit Austausch der Holzkonstruktion
  • 1911: neue Kirchentür mit Türstock
  • 1930: Baureparaturen (Maurerarbeiten)
  • 1969: Renovierung der getriebenen Muttergottesfigur
  • 1971/72: umfassende Renovierungsarbeiten, neue Holzdecke, neue Kirchentür
  • 1974: Erneuerung Fußboden
  • 1976: Einbau 3 neuer Fenster
  • 1983: Renovierung Altar
  • 1988: Einbau Jalousien im Kirchturm
  • 1993-98: Gründliche Außen- und Innenrenovierung, wobei die Turmspitze abgetragen und erneuert wurde.
  • 2022: Neue Glocke

"Die weiße Machter"

Bei Sindlhausen steht eine ca. 3,50 m hohe Mirakelsäule, von der erzählt wird, daß hier ein blindes Kind von einer Münchner adeligen Familie auf der Wallfahrt nach Tuntenhausen (um 1600) plötzlich die Doppeltürme von der Tuntenhausener Kirche sehen konnte. Als Dank wurde von der Familie diese Mirakelsäule errichtet.

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